Heute habe ich an einer Führung über die stillgelegte Zeche Westerholt teilgenommen. Der Rundgang über das Gelände, das zum Teil auf Hertener und zum Teil auf Gelsenkirchener Gebiet war spannend aber auch enttäuschend, da die meisten Gebäude aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden können. Der Verfall der letzten 7 Jahre hat ihnen einfach zu stark zugesetzt. Schade…
Das einzige Gebäude, das auf der Führung betreten wurde, war die Lohn- und-Lichthalle mit den Schwarz- und Weißkauen und der Markenkontrolle. Hier die Lohnhalle, also die Stelle, an der die Lohntüten verteilt wurden.
In der Schwarzkaue (also dem Bereich, in der die Arbeitskleidung aufbewahrt wurde) findet sich noch ein Haufen lieblos zusammengeschobener Helme, Stiefel, Handschuhe… Überhaupt macht das ganze Gelände den Eindruck, als hätte man es fluchtartig verlassen.
Unter den Decken von Schwarz- und Weißkaue hängen noch die sicherlich bekannten Kauenhaken, zum Teil sogar noch mit Arbeitskleidung. Schon der Anblick der leeren Körbe ist beeindruckend. Die gesamte Decke der großen Halle hängt voll damit und sie sind sogar noch bedienbar und nicht, wie in verschiedenen Museen, gesichert. An der Führung haben einige Kumpel teilgenommen, für die die Zeche Westerholt noch ihr Arbeitsplatz war. Einer hat „seinen“ alten Haken herabgelassen und sich von seiner Familie daneben fotografieren lassen.
Von der Schwarzkaue (Arbeitskleidung) zur Weißkaue (Straßenkleidung) ging es für den Bergmann durch die Dusche. Damals bestimmt sauberer als heute…
Oberhalb der Lohnhalle befindet sich die Markenkontrolle, also die Stelle, an der der Bergmann die Stempeluhr bediente und sein Geleucht holte. Vorne und hinten mittig die Stempeluhren mit den Markenwänden links und rechts. Der dunkle Aufgang im Hintergrund führt zum Mannschaftsgang, dem Weg zur Einfahrt in den Schacht. Aber auch der kann leider nicht mehr betreten werden.
Falls jemand noch altes Stahlseil benötigt: Auf dem Gelände liegen noch mindestens zwei Rollen! 😉